Auch wenn die ersten urkundlichen Erwähnungen eines Ortes im Siegtal, aus dessen Bezeichnungen man das heutige „Dreisel“ ableiten kann, erst wenige Jahrhunderte alt sind, gibt es doch untrügliche Zeichen dafür, dass diese Gegend bereits seit Jahrtausenden besiedelt ist. Überhaupt ist die Vorstellung von einem durchgängig dünn besiedelten Germanien wohl nicht haltbar. Im Bereich der heutigen Gemeinde Windeck gab es zahlreiche Keramik- und Werkzeugfunde, die eine relativ dichte Besiedlung seit Jahrtausenden belegen.
Der pensionierte Dreiseler Postbeamte Werner Schmidt hat bereits eine beachtliche Sammlung archäologisch bedeutsamer Fundstücke in und um Dreisel ans Tageslicht befördert. Im Juni 2005 fand er im Lommerbruch eine Tiergravur auf Tonschiefer aus der jüngeren Altsteinzeit (ca. 11.000 Jahre v. Chr.). Der Fund des „Windecker Elch“ galt in Fachkreisen als „Sensation von der Sieg“. Im Lommerbruch, so wird vermutet, könnte auch eine Glocke des Klosters Marienthal vergraben sein, die man im 2. Weltkrieg davor bewahren wollte, eingeschmolzen zu werden und so den Stahl für weiteres Kriegsgerät zu liefern.
Außerdem gab es in und um Dreisel (z.B. am Scheffenhof) zahlreiche keltische Glas- und Keramikfunde und Spuren römischer Besiedlung.
Eine Besonderheit sind auch die blauen und grünen Steine, die man bei Dreisel in der Sieg findet. Sie sind ein Abfallprodukt der Eisenerzverhüttung ab dem 12. Jahrhundert, die vermutlich im Bereich der heutigen Straße „Am Eisenwoog“ nahe am Fluss betrieben wurde.